Ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Vielfalt und Nachhaltigkeit

Die Vorbereitung war wie ein Marathon mit integriertem Hürdenlauf, doch als am Montagmittag die Ziellinie in Sichtweite kam, war die Vorfreude nicht mehr zu bremsen. „Nach Jahren intensiver Vorbereitung sind wir nun bereit, der Welt zu zeigen, was in dieser Region möglich ist. Dazu gehören die Leidenschaft und das gelebte Miteinander, das weit über den Sport hinausgeht. Wir haben ein Event geschaffen, das nicht nur sportlich Maßstäbe setzt, sondern auch gesellschaftlich ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Vielfalt und Nachhaltigkeit sendet. Jetzt beginnt die Belohnung: Zwölf Tage voller Emotionen, sportlicher Höchstleistungen und internationaler Begegnungen“, sagte Niklas Börger, Geschäftsführer der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games gGmbH, auf der Eröffnungs-Pressekonferenz in der Messe Essen mit Blick auf die Weltspiele der Studierenden, die von diesem Mittwoch bis zum 27. Juli in Bochum, Duisburg, Essen, Hagen und Mülheim sowie Berlin als Außenstandort ausgetragen werden.

Am späten Montagabend gaben die Organisatoren bekannt, wer das größte deutsche Team in der seit 1959 währenden Geschichte der Veranstaltung - 305 Athlet*innen in allen 18 angebotenen Sportarten und 177 Delegationsmitglieder - bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch (20.00 Uhr) in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg als Fahnenträger-Duo anführen wird: Taekwondo-Kämpferin Anya Kisskalt (23), die 2023 bei den Europaspielen in Krakau (Polen) und 2024 bei der EM in Belgrad (Serbien) jeweils Bronze in der Gewichtsklasse bis 49 kg gewinnen konnte, und Sören Seebold (21), Mitglied des 3x3-Rollstuhlbasketball-Teams. „Ich bin sehr glücklich, nominiert worden zu sein. Es ist für mich eine große Ehre, Deutschland so prominent vertreten zu dürfen“, sagte Seebold, Student der Wirtschaftsinformatik an der Uni Hannover.

Neue Studie zeigt: Gesellschaft erwartet vom Leistungssport mehr als Medaillen

Prestigeträchtige Ziele wie internationale Medaillenerfolge oder ein besseres Ansehen Deutschlands in der Welt gelten vielen dabei zwar als relevant, sind ihnen aber weniger wichtig als die Förderung von Effekten, die in die Gesellschaft hineinwirken.

Befragt nach den Zielen staatlicher Leistungssportförderung, halten 94 % die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen für ‚sehr wichtig‘ oder ‚eher wichtig‘, ebenso viele die Sicherstellung ethischen Verhaltens im Sport. Auch die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts (91 %), die Stärkung leicht zugänglicher und günstiger Sportangebote (90 %), die Einbindung benachteiligter Gruppen (89 %) und die Vorbildwirkung von Athlet*innen (88 %) spielen hier für sehr viele Menschen eine wichtige Rolle.

Wegweisende Studie zur gesellschaftlichen Wahrnehmung des Leistungssports

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine heute (14. Juli 2025) veröffentlichte Studie des SINUS-Instituts. Sie zeigt erstmals umfassend und differenziert, wie die deutsche Bevölkerung über Leistungssport und dessen staatliche Förderung denkt. Die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Athleten Deutschland im Frühsommer 2024 gemeinsam beauftragte Studie basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung von mehr als 1.500 Menschen.

DOSB-Vorstand Leistungssport Olaf Tabor sagt: „Die Ergebnisse der Studie bestärken uns in unseren Überzeugungen: Wir wollen einen sauberen und sicheren Leistungssport, von dem die Menschen in unserem Land etwas haben und der gleichzeitig die Entwicklung sportlicher Höchstleistungen angemessen fördert. Diese vielfältigen Ziele zu vereinen ist eine Herausforderung, aber das sollte unser Anspruch für den Leistungssport in Deutschland sein. Es geht um einen international erfolgreichen Leistungssport, von dem der organisierte Sport und unsere Gesellschaft gemeinsam profitieren - sei es durch geeignete Infrastruktur, gestärkten Zusammenhalt, spannende Unterhaltung oder die Motivation zum Sporttreiben.“

„Die FISU Games werden die internationalen Gäste und die Bevölkerung überraschen“

DOSB: Bei Olympischen und Paralympischen Spielen gibt es die Chefin oder den Chef de Mission. Ist das vergleichbar mit dem, was ihr tut, oder was sind die Aufgaben einer Delegationsleitung im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) in den Monaten vor dem Event und vor allem währenddessen?

Ines Lenze: Da wir in ehrenamtlicher Funktion arbeiten, sind wir erst zu einem späten Zeitpunkt dauerhafter Teil des Teams, werden aber seit Monaten über alles auf dem Laufenden gehalten, was mit der rund 480 Personen starken Delegation zu tun hat, die der adh entsendet. In den vergangenen Wochen haben wir intensiv an dem Aufbau der konkreten Organisationsstrukturen für die „Games-Time“ gearbeitet und Leitlinien für effiziente Zusammenarbeit in unserem Büro- und Organisationsteam festgelegt. Unsere Kernaufgabe während der Spiele würde ich so beschreiben: Mit dem Organisationsteam sind wir die Instanz, die sich um alles kümmert, was nicht sportfachlicher Natur ist. Wir drehen am Tag 1.000 Rädchen, um den Athlet*innen das bestmögliche Umfeld zu bieten, in dem sie sich entfalten und ihre Bestleistung abrufen können - und möglichst keinen Grund haben, um sich ärgern zu müssen.

Christoph Edeler: Natürlich geht es auch um „Trouble Shooting“, das bedeutet, dass wir alle kurzfristig auftretenden Herausforderungen annehmen und zu lösen versuchen. Wir  sind die Schnittstelle zwischen dem Team Studi, der neuen Dachmarke des adh für seine Studierenden-Nationalmannschaft, auf der einen und dem Organisationskomitee auf der anderen Seite. Wir sind aber auch das Gesicht des Team Studi: Wir sind dabei, wenn Medaillen gefeiert werden, aber wir unterstützen auch, wenn mal Tränen der Enttäuschung fließen. Darüber hinaus haben wir die aktuellen sportpolitischen Themen im Blick und sensibilisieren und informieren zum Beispiel zu den Themen „Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen“ oder „Studium und Spitzensport“. 

Worin unterscheidet sich eine Delegationsleitung bei einem Heim-Event vom eher üblichen Fall eines „Auswärtsspiels“?

Lenze: Als Delegation des Gastgeberlandes haben wir das Selbstverständnis und den Anspruch, uns weltoffen und vielseitig zu zeigen. Wir sind als Delegationsleitung die Repräsentanz nach innen und nach außen, wir unterstützen den adh-Vorstand bei der Betreuung der politischen und internationalen Gäste und gehen viel in den Austausch mit anderen Delegationen. Wir stehen dafür ein, dass die Rhine-Ruhr FISU Games fröhliche und friedliche Spiele werden.

Wie groß ist denn die Delegation, die ihr leitet, genau? Und wie wird so ein Team zusammengestellt?

Edeler: Wir stehen aktuell bei 305 Athlet*innen und 177 Offiziellen, von denen der Großteil ehrenamtlich arbeitet. Die sportfachliche Leitung hat adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch und sein Team. Die Athlet*innen wurden auf der Basis von Nominierungskriterien in enger Abstimmung mit den adh-Disziplinchef*innen und dem Spitzensportpersonal der Fachverbände nominiert. In vielen Bereichen - beispielsweise im medizinischen Bereich - begleiten die Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen seit Jahren das Team. Sie kennen die Strukturen und setzen sich mit riesigem persönlichem Engagement rund um die Uhr für die Aktiven ein. Dafür sind wir sehr dankbar. Die Zusammenstellung eines solchen Teams, das das Wesen einer Veranstaltung wie die World University Games kennt, ist für den Gesamterfolg extrem wichtig.

Wenn eine Hundertstelsekunde zum großen Glück genügt

Die Sommerferien in Sachsen dauern in diesem Jahr bis zum 8. August. Für Kyra Säbisch ist das ein nicht ganz unerheblicher Fakt, denn während ihre Klasse am Sportgymnasium Leipzig wieder zum Unterricht erscheinen muss, erlebt die Athletin von SC DHfK Leipzig rund 7.500 Kilometer südöstlich in Chengdu (China) den Höhepunkt ihrer noch jungen Leistungssportkarriere. Bei den World Games, den Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten, geht die dann 17-Jährige am ersten Wochenende im Finswimming (Flossenschwimmen) für die deutschen Frauenstaffeln über 4x50 sowie 4x100 Meter an den Start. „Ich habe noch immer nicht realisiert, dass ich mich wirklich dafür qualifiziert habe. Aber natürlich freue ich mich wahnsinnig darauf!“, sagt sie.

Um das zu schaffen, hatte Kyra Säbisch Mitte April ein Drama überstehen müssen. Die Qualifikation für den fünften Platz im Team neben Nadja Barthel (SC DHfK Leipzig), Lilly Placzek (SG Dresden), Michele Rütze (SG Dresden) und Johanna Schikora (TC FEZ Berlin) sollte beim Weltcupfinale in Barcelona ausgeschwommen werden. Nach ihren Vorleistungen lagen Kyra, Lara Gawenda und Nina Kohler gleichauf, und so wurde die in Spanien geschwommene 100-Meter-Zeit als Bewertung herangezogen. Kyra war die Schnellste - mit dem hauchdünnsten messbaren Vorsprung von einer Hundertstelsekunde. „Als ich anschlug, wusste ich noch nicht, dass die Zeit ausreichte“, erinnert sie sich. „Als es dann klar war, habe ich mich natürlich sehr gefreut. Aber die anderen beiden, die teilweise schon deutlich länger als ich auf das Ziel World Games hingearbeitet haben, taten mir auch sehr leid. Es war auch für mich, aber insbesondere für sie hart, damit umzugehen.“

Erst seit zwei Jahren ist Kyra im Finswimming aktiv

Weil Sport manchmal grausam sein kann, aber niemand für Spitzenleistungen um Entschuldigung bitten muss, darf sich Kyra Säbisch nun spätestens seit Ende Juni als Teil des Team D für Chengdu fühlen. Seit sie in der DOSB-Zentrale in Frankfurt am Main ihre Teamkleidung in Empfang nehmen konnte, ist die Vorfreude auf das größte Event ihres Sports noch einmal gewachsen. Für eine Schülerin wie die aus Altenhain bei Grimma stammende Athletin, die in Kindertagen mit dem Schwimmen begann und erst 2023 erstmals die Monoflosse anlegte, ist die Reise nach China kaum greifbar. „So etwas erlebt man nicht oft, vielleicht nur einmal im Leben“, sagt sie. „Ich habe noch immer nicht das Gefühl, zu 100 Prozent im Finswimming angekommen zu sein. Eineinhalb Jahre hat die Umstellung sicherlich gedauert.“

„Wenn Gegner zu Freunden werden, ist das eine extreme Bereicherung“

DOSB: Sebastian, besonders erfolgreiche Athlet*innen tun sich mit ihrem Karriereende oftmals besonders schwer. Ob man den richtigen Zeitpunkt gewählt hat, weiß man erst im Nachhinein, aber warum fühlt sich dieser Schritt für dich jetzt richtig an?

Sebastian Brendel: Tatsächlich ist das eine sehr individuelle Entscheidung. Bei mir war es ein Prozess, der im Prinzip Zeit gebraucht hat von den Olympischen Spielen in Paris bis jetzt. Mit fortschreitendem Alter wird das Gefühl, dass das Karriereende naht, immer stärker. Ich habe in den vergangenen Monaten gespürt, dass ich die Energie nicht mehr aufbringen kann, um die 100 Prozent leisten zu können, die es braucht, um vorn mitzufahren. Und das war und ist immer mein Anspruch. Ich war ganz oben und weiß, was dafür notwendig ist, um dort zu bleiben. Aber meine Prioritäten haben sich verschoben, hin zu mehr Zeit für Beruf und Familie. Also haben wir gemeinsam entschieden, dass es reicht, und für mich fühlt sich das absolut richtig an.

Du bist schon seit 2008 bei der Bundespolizei beschäftigt. Fällt der Schritt ins Leben nach dem aktiven Sport leichter, wenn man weiß, was danach kommt?

Vielleicht ein wenig. Aber dieses „Was kommt danach“ spielt immer eine Rolle, selbst wenn man schon im Berufsleben steckt. Vor allem, wenn man in seinem Sport zur Weltspitze zählt und Anerkennung für das bekommt, was man leistet. Dann ist das ganze Leben darauf ausgerichtet, was den Übergang schwierig macht. Für mich kann ich aber sagen, dass es mir geholfen hat zu wissen, was meine neuen Aufgaben und nächsten Ziele sind. Ich habe nach Paris eine Aufstiegsausbildung bei der Polizei gemacht und in den Gesprächen mit meinem Arbeitgeber gespürt, dass man dort einen Plan für mich hat und ich mich damit sehr gut identifizieren kann. Deshalb habe ich keine Sorge vor der Veränderung.

Zu wissen, dass es vielleicht nie wieder etwas geben wird, das du so gut kannst oder das dich so sehr erfüllt wie der Kanurennsport: Welche Gefühle kommen da bei dir auf? Hast du im neuen Job denselben Ansporn, der Beste sein zu wollen oder gar zu müssen?

Wenn man sehr lange erfolgreich war, dann ist dieser Anspruch in der DNA verankert. Sich davon freizumachen, das ist sicherlich nicht einfach. Ich finde einen gewissen Anspruch an die eigene Leistungsbereitschaft auch im neuen Job nicht verkehrt, aber es kommt nun auch vermehrt darauf an, dass der Beruf mir Spaß bringt, und das Gefühl habe ich. Mir ist schon klar, dass ich eine solche Anerkennung und auch eine solche Bühne, wie es zumindest die Olympischen Spiele für mich waren, im neuen Lebensabschnitt nicht mehr bekommen werde. Aber das ist vollkommen okay.

Was kann denn den Wettkampf ersetzen, dem du dich als Leistungssportler fast täglich ausgesetzt hast? Oder wird er dir gar nicht fehlen?

Es wird sicherlich manches Mal in den Fingern jucken, sich mit anderen messen oder vergleichen zu wollen. Aber gerade bin ich sehr froh, dass ich selbstbestimmt trainieren kann und keine Zwänge habe. Und das ständige Vergleichen habe ich nie gebraucht, deshalb glaube ich, dass es mir nicht fehlen wird. Ich möchte nun viel lieber andere darin unterstützen, so gut wie möglich zu werden.

Du hast angekündigt, bei deinem Heimatverein KC Potsdam als Nachwuchstrainer zu arbeiten. Außerdem übernimmst du bei der Bundespolizei eine Stelle im Referat Aus- und Fortbildung im Spitzensport. Was reizt dich daran?

Mir ist es sehr wichtig, den Nachwuchs auf den ersten Schritten in den Kanusport zu begleiten. Ich glaube, dass es gerade dort Vorbilder braucht, und ich hoffe, dass ich ein solches sein kann. Bei der Bundespolizei arbeiten wir strategisch an der Entwicklung einer erfolgreichen Nachwuchsarbeit, auch da möchte ich meine Erfahrungen einbringen, um Verbesserungen zu bewirken. Die Kinder, die jetzt den Schritt in den Leistungssport wagen, sind diejenigen, die 2036, 2040 oder 2044, wenn wir hoffentlich wieder Olympische Spiele in Deutschland ausrichten dürfen, für unser Land an den Start gehen könnten. Daran mitzuwirken, dass es möglichst viele schaffen, ist für mich der große Reiz.

Du selbst hast an vier Olympischen Spielen teilgenommen und drei Goldmedaillen gewonnen, du bist 13-facher Welt- und 17-facher Europameister. Manchmal sind es jedoch nicht die offensichtlichen Triumphe, die Sportler*innen als die wichtigsten Momente ihrer Karriere einordnen. Welche Wegmarken waren für dich auf deinem sportlichen Weg entscheidend?

Der erste Einschnitt war im Jahr 2004 die Entscheidung, im Einer anzutreten. Ich war erstmals für die Junioren-Nationalmannschaft nominiert gewesen und bin im Vierer gestartet. Wir sind Siebter und Achter geworden, und auch wenn wir eine gute Truppe waren, habe ich gespürt, dass ich lieber allein für meinen Erfolg und Misserfolg verantwortlich sein wollte. Im Jahr darauf bin ich im Einer-Canadier bei der Junioren-WM in Szeged Doppelweltmeister geworden. Da wusste ich: Ich komme mit dem Druck gut zurecht, ich kann das!

2011 ist dir bei der WM in Szeged das Paddel gebrochen, dadurch stand die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London infrage. Wie hast du diese Phase erlebt?

Es war der schmerzhafteste Moment meiner Karriere, denn ich hatte mich aus dem langen Schatten von Andreas Dittmer herausgekämpft, der bei meinen Einstieg in die Nationalmannschaft vor mir lag. Ich musste wegen des Paddelbruchs im Olympiajahr in die Nachqualifikation, was großen Druck bedeutete, weil nur die ersten beiden sich für London qualifizieren konnten. Aber es gelang, und das war der Ausgangspunkt für meinen ersten Olympiasieg.

„Integration und Sport finden nicht am Schreibtisch statt“

Wie gelingt gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Sport - und wie kann ein Bundesprogramm diese Arbeit nachhaltig unterstützen? Beim zweitägigen Besuch des BAMF-Referats „Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ im DOSB ging es um strategische Ausrichtung und persönlichen Austausch. Im Zentrum standen dabei nicht nur Gespräche auf Programmebene, sondern vor allem die Erfahrungen aus der Vereinsarbeit - beim Frankfurter Stützpunktverein FC JUZ Fechenheim 83 e.V.

Gelebte Integration auf dem Sportplatz: Vereinsbesuch beim FC JUZ Fechenheim

Den Auftakt des Besuchs bildete ein lebendiger Austausch beim FC JUZ Fechenheim 83 e.V. - einem Stadtteilverein, der sich seit 1983 für Teilhabe, Toleranz und insbesondere Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Begrüßt wurde die Gruppe durch den Vereinsvorsitzenden Heribert Schmidt-Wallenborn, der gemeinsam mit weiteren Engagierten - darunter Jugendleiter André Siebertz und Nicole Siebertz-Bank, verantwortlich für die Schul-AGs - von der täglichen Arbeit im Verein, aktuellen Herausforderungen und kleinen wie großen Erfolgsgeschichten berichtete.

Die Gesprächsrunde war in ihrer Zusammensetzung besonders: Erstmals kamen Vertreter*innen aus allen Ebenen des Bundesprogramms an einem Tisch zusammen - vom Verein über die Kolleg*innen der hessischen Sportjugend und des Programms „Integration durch Sport“ in Hessen, die den Besuch organisiert und begleitet hatten, über das Bundesprogramm-Team im DOSB bis hin zum BAMF als Fördergeber. Der FC JUZ Fechenheim versteht sich als offener, niedrigschwelliger Anlaufpunkt im Quartier. Rund 180 Mitglieder zählt der Verein - 90 % davon sind Kinder und Jugendliche, viele von ihnen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte. Im Fokus steht dabei nicht der Leistungsgedanke, sondern das gemeinsame Erleben, das Miteinander im Alltag.

„Sportvereine, vor allem die kleineren, stehen vor einer Reihe von Herausforderungen. Seien es finanzielle Herausforderungen, der Mangel an haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern oder der demografische Wandel. Die Vereine müssen hier kreativ sein, flexible Lösungen finden. Auch die Unterstützung durch öffentliche Fördermittel ist hier von großer Bedeutung. Da der Sport Menschen mit Migrationsgeschichte besonders gut ermöglichen kann, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, möchte das Programm IdS die Vereine bei ihrer so wichtigen Arbeit unterstützen.“, betonte Daniel Dwars, Referatsleiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Sicher Schwimmen im Sommer: Tipps und Risiken

Schwimmen macht nicht nur Spaß, sondern ist gesund. Die Bewegung im Wasser entlastet die Gelenke, gleichzeitig kommen Herz und Kreislauf in Schwung. Das Gehirn wird besonders gut durchblutet und auch die Gedächtnisleistung profitiert. Zudem ist Schwimmen gut gegen Stress. Negative Gedanken verfliegen, denn während des Schwimmens schüttet der Körper Serotonin aus. Das Hormon hat einen stimmungsaufhellenden Effekt.

Dennoch gibt es auch einige Risiken und Gefahren, die oft unterschätzt werden. Die Zahl der Ertrunkenen in Deutschland steigt laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) seit Jahren stetig an. Auch weil immer mehr Schwimm- und Freibäder geschlossen werden und die Menschen das Schwimmen nicht mehr erlernen können oder fernab bewachter Badestellen schwimmen gehen.

6 Tipps für sicheres Schwimmen

1. Richtig Schwimmen lernen

Wer sicher schwimmen kann, reduziert sein Risiko erheblich. Der Erwerb des Seepferdchens ist nur ein Zwischenschritt. Ein Kind kann erst richtig schwimmen, wenn es mindestens die Anforderungen des deutschen Schwimmabzeichens Bronze erfüllen kann. Nutzt Angebote von Schwimmvereinen und der DLRG - auch für Erwachsene.

2. Bewachte Badestellen bevorzugen

Grundsätzlich gilt: Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten. Besonders in offenen Gewässern wie Seen oder Flüssen lauern versteckte Gefahren wie Strömungen, kalte Tiefen oder schlechte Sicht. Am sichersten bleibt das Schwimmen in gut gewarteten und von Rettungsschwimmer*innen bewachten Bädern.

3. Baderegeln kennen und befolgen

Nicht hungrig oder mit vollem Magen ins Wasser, vorher abduschen, keine Sprünge in unbekannte Tiefen. Die DLRG-Baderegeln bieten einfache, aber lebenswichtige Orientierung.

Zu den DLRG-Baderegeln

4. Achtsamkeit statt Übermut

Schwimme nie allein, überschätze dich nicht. Auch geübte Schwimmer*innen können in Not geraten. Insbesondere Kinder sollten beaufsichtigt werden. Es kommt immer wieder vor, dass Eltern oder Erziehungsberechtigte den Nachwuchs aus den Augen verlieren oder die schwimmerischen Fähigkeiten ihrer Kinder falsch einschätzen.   

5. Bei Krankheit pausieren

Bei Fieber, Erkältung oder Unwohlsein lieber auf das Schwimmen verzichten. Schon leichte Symptome können im Wasser gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu schlimmen Herzerkrankungen führen. 

6. Wetterbedingungen ernst nehmen

Bei Gewitter oder starker Hitze ist Vorsicht geboten. Vor dem Sprung ins kalte Wasser langsam abkühlen, bei Blitz und Donner das Wasser sofort verlassen.

 
Immer mehr Schwimmstätten schließen oder sind sanierungsbedürftig. Besonders in ländlichen Regionen fehlt es an Personal und finanziellen Mitteln. Das hat Konsequenzen: Immer weniger Kinder lernen schwimmen, Schulen und Sportvereine verlieren ihre Übungs- sowie Trainingsstätten und die Zahl der Ertrinkungsopfer steigt.

Moderne, sichere Schwimmbäder sind nicht nur eine Frage des Sports, sondern der Prävention. Es bedarf ergänzend zu den im Sondervermögen vorgesehenen Mitteln für Länder und Kommunen dringend ein langfristiges Förderprogramm mit jährlich mindestens einer Milliarde Euro als Investitionssumme in die Sport-Infrastruktur wie Schwimm- und Freibäder sowie Schwimmhallen. Dieses hatte der DOSB vor der Bundestagswahl gefordert. Im Koalitionsvertrag ist zwar eine Milliarde Euro als Investitionssumme vorgesehen, allerdings ohne den Zusatz, auf welchen Zeitraum sich diese bezieht. 

Ein kraftvolles Zeichen für den Zusammenhalt der Sportfamilie

Eindrucksvolle Reden wurden gehalten am Sonntagabend auf der Terrasse des Landessportbundes Berlin an der Jesse-Owens-Allee, dem Anspruch einer feierlichen Gedenkzeremonie gänzlich angemessen. Aber irgendwie war es ein Zeichen voller Hoffnung und Symbolkraft, das den meisten Applaus nicht einer der Erwachsenen für seine wohlgesetzten Worte einheimste, sondern die jüngste Sportgruppe, die Makkabi Deutschland zu bieten hat. Die vier bis zwölf Jahre alten Mädchen rührten die rund 200 Gäste mit ihrer Darbietung in Rhythmischer Sportgymnastik zu Jubelstürmen und schafften es ganz ohne Hintergedanken, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken: Dass bei aller verständlichen Betroffenheit, bei aller nachvollziehbaren Wut und Trauer nicht das in Vergessenheit geraten darf, was die mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in rund 86.000 Sportvereinen in Deutschland im Allgemeinen und die rund 10.000 Aktiven in 40 bundesweiten Makkabi-Ortsvereinen im Speziellen zusammenführt: das Sporttreiben.

Am Sonntagabend, an dem das Gedenken der Opfer des Überfalls palästinensischer Terroristen auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München und das gemeinsame Verarbeiten der Verschiebung der für diesen Monat in Israel geplanten Maccabiah im Vordergrund standen, war für den aktiven Sport nur eine Nebenrolle vorgesehen. Das war verständlich angesichts der extrem angespannten Sicherheitslage, in der sich Israel spätestens seit dem Ausbruch des Konflikts mit dem Iran befindet. Am 16. Juni waren deshalb die Weltspiele der jüdischen Sportler*innen auf Juli 2026 verschoben worden.

130 Athlet*innen kamen in Berlin zum Trainingscamp zusammen

Das geplante Pre-Camp fand am vergangenen Wochenende trotzdem in Berlin statt, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Statt einer gezielten Vorbereitung absolvierten rund 130 Athlet*innen ein gemeinsames Trainingslager mit freundschaftlichen Wettkämpfen und Testspielen gegen Berliner Vereine. Und die Gedenkzeremonie für die Opfer von 1972, die auch für das Pre-Camp vorgesehen war, konnte stattfinden, was Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, als richtige Entscheidung einordnete. „Wir konnten ein Zeichen dafür setzen, dass wir zusammenstehen“, zog er als Fazit der Veranstaltung.

Begonnen hatte die Zusammenkunft, die von Makkabi-Präsidiumsmitglied Mike Samuel Delberg einfühlsam moderiert und von der Projektgruppe „Lebensmelodien“ des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz musikalisch herausragend untermalt wurde, mit einer kraftvollen Rede Meyers. Dieser erinnerte nicht nur an die zwölf Opfer des Attentats - elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist -, sondern schilderte auch die drastischen Vorkehrungen, die jüdische Einrichtungen im Deutschland des Jahres 2025 treffen müssen. „Das Erste, was ich unseren jungen Sportlerinnen und Sportlern sagen musste, war die Aufforderung, über die Veranstaltung nichts in den sozialen Medien zu posten, das Gelände niemals allein zu verlassen und nichts zu tragen, was auf ihr Jüdischsein hinweist“, sagte er.

Die Frau, die das Synchronschwimmen aus der Nische führen möchte

Erfolgreich zu sein zieht bisweilen Aufgaben nach sich, mit denen man nicht rechnen konnte. Im Februar kommenden Jahres wird Klara Bleyer ein neues Ballkleid benötigen. Weil sie von den von der Sporthilfe geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats Juni gewählt wurde, wird die 21 Jahre alte Synchronschwimmerin zum Ball des Sports in die Frankfurter Festhalle eingeladen. „Ich war überrascht von der Auszeichnung, fühle mich aber besonders geehrt, weil die Wahl aus dem Sport erfolgt. Wir bekommen gerade sehr viel Respekt von verschiedenen Seiten, und das tut unserem Sport gut. Das ist eine Belohnung für die harte Arbeit und die vielen Stunden im Training“, sagt Klara Bleyer, die im vergangenen Monat für doppeltes Aufsehen gesorgt hatte.

Anfang Juni gewann sie in Funchal, der Hauptstadt der portugiesischen Blumeninsel Madeira, als erste Deutsche in der Geschichte des Synchronschwimmens EM-Gold im Solo in der Freien Kür. Zwei Wochen später genügte ihr in Xi’an (China) Silber zum Gewinn des Gesamtweltcups. Kein Wunder, dass Stephanie Marx fast übersprudelt vor Lob für ihre Vorzeigeathletin. „Vom Schwierigkeitslevel her ist das, was Klara im Freien Solo zeigt, absolute Weltspitze, das können in der Form nur sehr wenige Athletinnen auf der Welt mitgehen“, sagt die Bundestrainerin. Wie gut also, dass in der übernächsten Woche die Gelegenheit kommt, den Beweis für diese Aussage anzutreten. Bei der Schwimm-WM in Singapur, zu der das Team am Sonntag aus dem Vorbereitungscamp in Heidelberg aufbricht, steht am 20. Juli der Vorkampf im Solowettbewerb der Freien Kür auf dem Programm, zwei Tage später geht es um die Medaillen.

Klara spürt deutlich, dass ihr Ansehen international gewachsen ist

„Es werden spannende Wochen, es ist alles drin“, versucht Klara Bleyer ein wenig abzuwiegeln, „aber natürlich sehe ich im Solo meine größten Chancen, unter die besten drei zu kommen.“ Als Europameisterin zu Welttitelkämpfen anzureisen, empfinde sie als Ansporn und Anspruch gleichermaßen. „Ich bekomme aktuell das meiste Rampenlicht ab und weiß, was von mir erwartet wird. Aber der Titelgewinn bei der EM hat mir zusätzliches Selbstvertrauen verliehen“, sagt sie. Schon seit ihren Silbermedaillen bei der EM 2024 sowohl in der technischen als auch in der freien Kür des Solowettbewerbs spüre sie, dass ihr Ansehen international gewachsen ist, der Triumph auf Madeira habe dem einen weiteren Push gegeben. „Nationen, die sich früher nicht für uns interessiert haben, schauen jetzt sehr genau hin. Das ist manchmal noch ein Schock, aber auch schön zu sehen“, sagt sie.

Bundestrainerin Marx freut sich über Anspruch und Selbstreflexion ihrer Spitzenkraft. „Ich finde es wichtig, dass sie ihre Erwartungen offensiv formuliert, denke aber auch, dass sie ihre Chancen sehr realistisch einordnet. Sie darf mit einer Medaille liebäugeln, wir wissen aber auch, dass die Konkurrenz nur schwierig einzuschätzen ist“, sagt sie angesichts der Rückkehr der Sportlerinnen aus Russland und Belarus, die als neutrale Athletinnen antreten dürfen. Ein Umstand, der Stephanie Marx verständnislos zurücklässt: „Menschlich freue ich mich für jede Athletin, deren hartes Training mit einer Startmöglichkeit belohnt wird. Aber mir wird nicht klar, was sich aus geopolitischer Sicht verändert hat im Vergleich mit dem Zeitpunkt, zu dem die Suspendierungen ausgesprochen wurden“, so ihre Meinung. Klara Bleyer berichtet von „einer erhöhten Anspannung im Pool, es sind starke Nationen, die zurückkehren, wir wissen alle nicht, was wir von ihnen erwarten können.“

Was sie von sich selbst erwartet, daraus hat Klara Bleyer noch nie einen Hehl gemacht. Als „extrem ehrgeizig“ beschreibt ihre ältere Schwester Johanna, mit der sie als Teenager aus der Heimat Eschweiler nach Bochum gewechselt war, um dort den Sprung in den Leistungssport zu schaffen, die Newcomerin des Jahres 2024. Um ihrem eigenen Anspruch gerecht werden zu können, hat Klara ihr Studium des Produktdesigns an der Fachhochschule Aachen stark eingeschränkt. „Nachdem ich im Herbst 2023 mit dem Studium begonnen hatte, habe ich zwei Semester voll durchgezogen. Die Doppelbelastung hat aber nicht so gut funktioniert, ich habe kaum noch geschlafen“, sagt sie. Deshalb habe sie entschieden, zunächst dem Sport klare Priorität zu geben. „Leistungssport kann ich nur jetzt machen, das Studium kann später weitergehen.“

Team D für EYOF 2025 komplett

Nachdem am 25. Juni bereits ein Großteil der Nachwuchssportler*innen durch den DOSB nominiert worden war, folgten nun die Mannschaftssportarten 3x3 Basketball, Basketball, Handball und Volleyball. Zudem gab es verletzungsbedingt einen Wechsel im Gerätturnen.

In Skopje treten mehr als 3.000 Athlet*innen aus 48 europäischen Ländern in 15 Sportarten an. Damit ist das EYOF das größte und wichtigste Multisportevent im europäischen Nachwuchsleistungssport. Für die jungen deutschen Athlet*innen ist es das erste Mal, dass sie für das Team Deutschland starten. Für die Sportler*innen markiert das Event einen wichtigen Schritt in ihrer leistungssportlichen Laufbahn und ist oftmals ein erster echter internationaler Gradmesser in ihrer Karriere.

Prof. Dr. Ilka Seidel, Chefin de Mission des Team D: „Ich freue mich sehr, dass wir mit so vielen Nachwuchsathlet*innen das Team Deutschland beim EYOF in Skopje repräsentieren. Das unterstreicht die Ambitionen der Verbände und des DOSB, unseren Nachwuchs gezielt zu fördern und zu entwickeln. Für die Athlet*innen ist das EYOF eine perfekte Plattform, um sich zu beweisen und den nächsten Schritt in ihrer leistungssportlichen Karriere zu machen. Ich bin mir sicher, dass sie mit vollem Einsatz und Leidenschaft unser Team Deutschland vertreten werden.“

Das EYOF hat sowohl im Sommer als auch im Winter bereits zahlreiche, spätere Olympiateilnehmer*innen hervorgebracht, darunter: Juri Knorr (Handball), Helen Kevric (Turnen), Isaac Bonga (Basketball), Kristin Prudenz (Leichtathletik), Leonie Märtens (Schwimmen), John Degenkolb (Radsport), Katharina Hennig-Dotzler (Skilanglauf) und Ramona Hofmeister (Snowboard).

Beim diesjährigen EYOF treten die Nachwuchsathlet*innen des Team Deutschland in 14 der 15 Sportarten an: 3x3 Basketball, Badminton, Basketball, Gerätturnen, Handball, Judo, Kanu-Slalom, Leichtathletik, Radsport Mountainbike, Radsport Straße, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo und Volleyball. Im Tischtennis stellt das Team D keine Sportler*innen.

Zehn der Sportarten finden in Skopje statt:  3x3 Basketball, Badminton, Handball, Kanu-Slalom, Judo, Leichtathletik, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo und Volleyball.

Die Sportarten Basketball, Radsport Mountainbike und Radsport Straße finden im ca. 40 km entfernten Nachbarort Kumanovo statt.

Die Wettbewerbe im Gerätturnen finden aufgrund der Anforderungen an die Sportstätte im bekannten Turn-Ort Osijek (Kroatien) statt. Dort legte zuletzt im April die Welt-Elite beim Turn-Weltcup einen Halt ein.

Wie Reem Khamis das Privileg Leistungssport schätzen lernte

Sie liebt Karate, seit sie in Kindertagen in ihrem Geburtsland Ägypten damit angefangen hat. Aber eine solche Vorfreude, wie sie sie in diesen Wochen verspürt, hat Reem Khamis selten erlebt. „Ich freue mich auf den Druck, endlich wieder etwas leisten zu dürfen. Ich habe großen Respekt davor, aber ich habe jetzt verstanden, was für ein Privileg es ist, Leistungssport machen zu können“, sagt die 22-Jährige. Um diese Aussage zu verstehen, ist eine Rückblende vonnöten. Im März dieses Jahres erlitt Reem bei einem Premier-League-Turnier in Hangzhou (China) im Finalkampf einen Kreuzbandriss im linken Knie. „Wir dachten zunächst nicht, dass es so schlimm wäre. Die Diagnose war dann ein richtiger Tiefschlag für mich, weil ich zuvor schon einige Monate wegen Knieproblemen aussetzen musste“, sagt sie.

Die Saison 2025 sollte für die Europameisterin und European-Games-Siegerin von 2023 eine sehr besondere werden. In Chengdu (China) stehen vom 7. bis 17. August die World Games an, die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, die alle vier Jahre den Höhepunkt des Wettkampfkalenders markieren. Vom 27. bis 30. November geht es dann bei den Weltmeisterschaften in Kairo um Medaillen; der Stadt, in der Reem Khamis geboren wurde. „Emotional ist die WM deshalb für mich noch eine Stufe höher einzuordnen als die World Games“, sagt die Athletin, die 2013 mit ihrer Mutter und zwei jüngeren Brüdern dem in Hamburg arbeitenden Vater nachzog und 2021 die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt.

Beide Großevents zu verpassen, wäre für die hochambitionierten Kämpferin - Motto: Gut ist erst gut genug, wenn ich die Beste bin - undenkbar gewesen. Deshalb entschied sie sich gegen eine Operation, die mindestens neun Monate Pause nach sich gezogen hätte, und für eine konservative Behandlung der Verletzung, mit der schon einige andere Leistungssportler*innen gute Erfahrungen gemacht hatten. „Trotzdem war ich in den ersten Wochen nach der Verletzung komplett am Boden und habe sehr mit meinem Schicksal gehadert. So eine schlimme Verletzung hatte ich noch nie“, gibt sie zu. Dank regelmäßiger Acht-Stunden-Tage in der Reha in Landau und der fachmännischen Begleitung ihres Physiotherapeuten Mike Steverding sieht es allerdings danach aus, dass sie in China an den Start gehen kann.

Rassismuskritisch handeln im Sport - Handreichung für Vereine und Verbände

Wie kann es gelingen, dass der organisierte Sport sensibler für Menschen mit Rassismuserfahrung wird? Wie im Sinne von Betroffenen handeln, wenn es zu rassistischen Vorfällen im Verein kommt? Das Projekt „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ von dsj und DOSB möchten mit der Handreichung „Von innen nach außen“ Prozesse anstoßen, um auf lange Sicht nach innen wie außen ein rassismuskritisches und inklusives Umfeld in Sportstrukturen zu schaffen.

Zentrale Inhalte:

  1. Rassismuskritischen Selbstcheck für Sportverbände: Anstoß für Verbandsverantwortliche und Mitarbeitende, die eigenen Verbandsstrukturen von einer anderen Warte aus zu betrachten und sich mit Fragen zur Selbstreflexion in Bezug auf Rassismus auseinanderzusetzen.
  2. Hilfestellung: Was tun bei rassistischen Vorfällen im Sportverein? Fokus auf die Betroffenenperspektive und Handlungsoptionen
  3. Angebote: ausführlich Liste mit Beratungs-, und Weiterbildungsangeboten aller Bundesländern in Bezug auf Rassismus(kritik) - sportspezifisch.

Die vorliegende Handreichung wurde im Rahmen des Projekts „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ erstellt, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert wird.

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Ein Olympiasieger kehrt auf die Triathlon-Weltbühne zurück

Nicht oft kommt es vor, dass ein Olympiasieger zu einem Rennen antritt, bei dem schon sein Überqueren der Startlinie als Erfolg gewertet werden muss. Lasse Lührs wird dieses Gefühl am kommenden Wochenende erleben. „Ich gehe total entspannt in den Wettkampf. Ich habe nichts zu verlieren, sondern schon gewonnen, wenn ich an der Startlinie stehe“, sagt der 29-Jährige. Und das ist, auch wenn Understatement zu seinem bescheidenen Wesen bestens passen würde, kein bewusstes Kleinreden seiner Fähigkeiten, sondern eine realistische Selbsteinschätzung. Wenn am Samstag um 16.35 Uhr auf dem Alsteranleger am Jungfernstieg das WM-Sprintrennen der Elite-Männer beginnt, ist es für Lasse Lührs der erste Auftritt in der World Triathlon Championship Series (WTCS), seit er in Paris im August 2024 Gold mit der deutschen Staffel gewann.

Wegen einer Haglundferse, einer knöchernen Vorwölbung am oberen, hinteren Teil des Fersenbeins am linken Fuß, hatte sich Lasse Lührs im Oktober einer Operation unterziehen müssen. „Ich hatte schon seit Jahren mit Schmerzen zu tun und habe versucht, vor Paris die Rennen so zu dosieren, dass ich sie im Griff hatte. Aber nach den Spielen waren sie wieder so stark, dass ich mich für den Eingriff entschieden habe“, sagt der 1,81 Meter große Team-Deutschland-Athlet. Es folgte eine lange Zwangspause, zumindest auf der Laufstrecke. „Ich war schon kurz nach der Operation wieder im Kraftraum, konnte aufs Rad, und als nach zehn Tagen die Wunde verheilt war, durfte ich auch sofort wieder schwimmen“, sagt er.

Der Aufbau erfordert schrittweise Anpassung der Belastung

Nur das Laufen, das Lasse Lührs im Paket zu einem Weltspitzen-Triathleten macht, sorgt bis heute für Probleme. „Ich laufe aktuell nur jeden zweiten Tag und komme so auf rund 40 Kilometer die Woche, das sind 20 bis 30 unter dem, was ich normalerweise abspule“, sagt er. Wie lange es dauern wird, bis er seine Olympiaform zurückerlangt hat, kann derzeit niemand sagen. „Ich dachte im Winter, dass ich im Mai wieder rundum fit sein würde. Aber nun muss ich geduldig sein und werde nichts erzwingen, auch wenn es mir manchmal wirklich nicht leicht fällt“, gibt er zu. Aus orthopädischer Sicht sei zwar alles verheilt, der Aufbau der in Mitleidenschaft gezogenen Sehnen jedoch erfordere eine schrittweise Anpassung der Belastung. „Ich bin unserem Verbandsarzt Casper Grim, der mich operiert hat, und meinen Athletiktrainer David Cornely sehr dankbar für ihre Betreuung und dafür, dass sie darauf achten, dass ich nicht übertreibe“, sagt er.

Nach Wettkämpfen in der Bundesliga für seinen Verein SSF Bonn 1905 und im Europacup könnte der Zeitpunkt für das Comeback auf Weltspitzenniveau indes kaum besser gewählt sein. Das Hamburger Rennen, vierte von acht Stationen der WM-Serie sowie zudem am Sonntag (13.50 Uhr) Austragungsort der Staffel-WM, gilt nicht nur unter den nationalen Triathlet*innen als stimmungsvoller Höhepunkt des Rennkalenders. „Hamburg ist immer etwas Besonderes, ich freue mich wirklich riesig, dass ich dort in diesem Jahr schon wieder starten darf“, sagt der Student, der aktuell seinen Master in Wirtschaftswissenschaften macht.

Da er noch keine Punkte für die WTCS-Serie sammeln konnte und in der Weltrangliste auf Platz 182 abgerutscht ist - der Freiburger Henry Graf (23) ist auf Rang 25 der WTCS-Wertung sowie in der Weltrangliste mit Rang 16 jeweils bester Deutscher - benötigte er eine Sondergenehmigung des Weltverbands. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese bekommen habe und nun in Hamburg mitmachen kann“, sagt er. Wunderdinge seien von ihm keine zu erwarten. „Für mich geht es darum, einmal auszutesten, wo ich aktuell im Vergleich mit der Weltspitze stehe. Bis ich wieder auf dem Niveau von Paris bin, wird es noch einige Monate dauern.“

Zukunft gemeinsam gestalten: DOSB bei Jahreskonferenz der Initiative Chef:innensache

Gemeinsam mit hochrangigen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und jungen Talenten aus den Mitgliedsorganisationen diskutierten die Teilnehmenden zentrale Herausforderungen und Zukunftsfragen. Thematisiert wurden unter anderem die „Broken Rung“ - das Phänomen der gebrochenen ersten Karrierestufe für Frauen -, der „Dual Shift“ - die Doppelbelastung v.a. von Frauen durch Beruf und Care Arbeit – sowie die Auswirkungen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt von morgen. 

Auf der Veranstaltung wurde auch der neue Schirmherr der Initiative vorgestellt: Bundeskanzler Friedrich Merz tritt die Nachfolge von Olaf Scholz und Dr. Angela Merkel an. In seiner Rede betonte Merz die wirtschaftliche Relevanz von Vielfalt: „Gemischte Teams arbeiten nachweislich besser - es schadet Unternehmen, wenn im Pool ihrer besten Talente eine Hälfte der Bevölkerung kaum vertreten ist.“ Er formulierte einen klaren Anspruch: „Ich will, dass Deutschland ein Land wird, in dem die gläserne Decke der Vergangenheit angehört.“ 

Zum Abschluss der Konferenz wagte Michaela Röhrbein gemeinsam mit Dr. Frank Kohls (IBM) einen Blick in die Zukunft der Initiative. Angesichts aktueller globaler Rückschritte in Sachen Gleichstellung und Diversität sei Haltung gefragt: „Gerade jetzt kommt es darauf an, Kurs zu halten und den Weg zu mehr Chancengerechtigkeit konsequent weiterzugehen.“ Vielfalt sei kein Trend oder Marketinginstrument, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. „Wir glauben daran, dass uns Vielfalt stärker und besser macht. Wir können unsere Wachstums- und Unternehmensziele nur erreichen, wenn wir das Potenzial aller Menschen nutzen. Und wir tragen die Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Menschen sicher und willkommen fühlen - frei von Diskriminierung. Diese Verantwortung gründet auf unveräußerlichen Menschenrechten.“

Begeisternder Sport, viele Promis und großartige Schwarzwaldkulisse

Ein wunderschöner Sportplatz direkt an der Enz im Nordschwarzwald, perfektes Sportwetter, eine tolle Organisation und überall glückliche Gesichter - das sind die Eindrücke vom vorletzten Tourstopp der diesjährigen Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Bereits am Vormittag waren etwa 1.200 Kinder und Jugendliche aus neun angemeldeten Schulen zum Sportplatz Calmbach gekommen und sorgten dafür, dass die insgesamt 120 Helfer*innen und Prüfer*innen alle Hände voll zu tun hatten. Auch der Nachmittag war mit ca. 120 weiteren Teilnehmenden ein voller Erfolg.

Ausgelassene Kinder, glückliche Veranstalter, prominente Gäste und ein abwechslungsreiches Programm 

Früh um 8.00 Uhr ging es los mit der sportlichen Betätigung: Nach einer kurzen Begrüßung durch DOSB-Moderator Andree Pfitzner und den lokalen Co-Moderator Wilhelm Schuurmann verteilten sich die Schüler*innen auf die einzelnen Stationen, um ihre persönliche Herausforderung anzunehmen und ihr Sportabzeichen abzulegen. Auch die beiden Maskottchen des KIBAZ (Kindersportabzeichen für Drei- bis Sechsjährige) Hoppel und Bürste waren früh aufgestanden, um die ganz Kleinen aus den fünf Kitas der Umgebung beim parallel angebotenen Mini-Sportabzeichen zu unterstützen. Bei der offiziellen Eröffnung des Sportabzeichen-Tages um 9.30 Uhr begrüßte Andree Pfitzner dann nicht nur die etwa 1.200 Mädchen und Jungen, sondern auch das Mitglied des Bundestages Klaus Mack, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte und als ehemaliger Bürgermeister begeistert war von der Atmosphäre bei seinem „Heimspiel”: „Wir haben hier über 80 Vereine in Bad Wildbad mit entsprechend viel ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen - und deren Engagement trägt eine Stadt wie unsere. Kinder und Jugendliche lernen in den Sportvereinen Werte wie Teamgeist und Rücksichtnahme - der Tourstopp heute bei uns zeigt das deutlich.” Sein ganz persönliches Engagement zeigt sich darin, dass Klaus Mack mit seiner ganzen Familie seit vielen Jahren beim Familiensportabzeichen mitmacht: Mindestens drei Familienmitglieder aus mindestens zwei Generationen legen dabei erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen ab.

Als Vertreterin und Präsidiumsmitglied des DOSB war Kim Bui nach Bad Wildbad gekommen. Sie ist ehemalige erfolgreiche deutsche Leistungsturnerin sowie Mitglied und Athletenvertreterin im IOC, die die Interessen der Sportler*innen innerhalb der Olympischen Bewegung vertritt. Ihre Eindrücke: „Das ist einfach eine tolle Atmosphäre heute. Ich sehe nur motivierte Kids, darunter wirklich auch viele sportliche. Das ist klasse - aber wir brauchen noch so viel mehr Menschen, die Sport machen. Und dafür ist die Sportabzeichen-Tour des DOSB, für den ich ja heute hier bin, eine von vielen tollen Möglichkeiten: Das Deutsche Sportabzeichen ist für alle geeignet, jeder kann mitmachen, es geht um Gemeinsamkeit,
Freude und Spaß, und das unterstütze ich total gerne.”

6 Tipps für Sport bei Hitze: So bleibst du fit und gesund im Sommer

Wer bei hohen Temperaturen aktiv ist, setzt dem Körper zusätzlichem Stress aus. Geht dies mit einer hohen Luftfeuchtigkeit einher, wird die Schweißabgabe und Hitzebalance besonders gefährdet. Das Risiko für Hitzeschäden wie Sonnenstich, Kreislaufprobleme oder Hitzschlag steigt deutlich. Symptome hierfür sind u.a. heiße und trockene Haut, Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit.
 
Sportler*innen zählen daher laut WHO zu den Risikogruppen für klimabedingte Gesundheitsrisiken. Besonders belastend sind schlecht belüftete Sporthallen oder intensive Belastungen in praller Sonne. Deshalb gilt: Achtsam bleiben - und rechtzeitig gegensteuern. 

6 Tipps für gesundes Training bei Hitze

1. Die richtigen Tageszeiten wählen
 Trainiere möglichst in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn es kühler ist. Meide die Mittagssonne.
  
2. Viel und regelmäßig trinken
 Trinke vor, während und nach dem Sport ausreichend Wasser oder isotonische Getränke. Warte nicht erst auf das Durstgefühl - der Körper braucht frühzeitig Flüssigkeit. 

3. Pausen im Schatten einlegen
 Gönn dir während der Trainingseinheiten bewusste Erholungsphasen - idealerweise an einem schattigen Ort. Das entlastet Kreislauf und reguliert die Hitzebalance. 

4. Leichte und atmungsaktive Kleidung tragen und UV-Schutz nicht vergessen
Funktionskleidung unterstützt die Verdunstung von Schweiß und hält dich länger kühl. Denke auch an eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und Sonnenbrille. Vermeide dunkle Farben - sie speichern Wärme stärker.
  
5. Für Abkühlung sorgen
Nutze feuchte Tücher, Sprühflaschen oder Kühlpads für zwischendurch - das hilft dem Körper, sich besser zu regulieren und schützt vor Überhitzung. 

6. Kein Sport bei Krankheit
Wenn du dich krank fühlst, etwa bei Fieber, Magen-Darm-Problemen oder einer Erkältung: Lass das Training aus! Der Kreislauf ist bereits geschwächt - Hitze kann das gefährlich verstärken.

Hitze muss kein Sportverderber sein - wenn du achtsam bist und auf deinen Körper hörst. Mit diesen Tipps bleibst du auch bei Sommerwetter aktiv und gesund. Zudem leisten DOSB und die Verbände Hilfestellungen und haben mit Expert*innen wie Prof. Dr. phil. Sven Schneider vom Universitätsklinikum Heidelberg unter anderem einen Musterhitzeschutzplan und weitere allgemeine Verhaltenstipps aufgestellt.

Klara Bleyer ist Sportlerin des Monats Juni

Synchronschwimmerin Klara Bleyer ist von den Sporthilfe-geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats Juni gewählt worden. Die 21-Jährige gewann bei den Europameisterschaften in Portugal als erste deutsche Synchronschwimmerin überhaupt Gold in der Freien Kür des Solowettbewerbs. Diesen historischen Erfolg würdigten Deutschlands beste Sportler*innen nun bei der Wahl mit Platz eins.

Bei der von der Sporthilfe durchgeführten Wahl „Sportler/Sportlerin des Monats“ stimmen anders als etwa bei Medien- oder Publikumswahlen ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- sowie Spitzenathletinnen und -athleten ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note. Zudem ist mit der Wahl eine Einladung zum Ball des Sports der Sporthilfe verbunden, der im kommenden Jahr am 21. Februar 2026 in der Frankfurter Festhalle stattfindet.

Klara Bleyer setzte sich bei der Wahl mit 38,3 Prozent der Stimmen gegen Judoka Anna Olek (36,5%) durch, die sich bei der WM im Juni in Ungarn in der Gewichtsklasse bis 78kg bis ins Finale gekämpft und damit die Silbermedaille gewonnen hatte. Auf Platz drei der Wahl wurde das Segler-Duo Simon Diesch & Anna Markfort (25,2%) gewählt, die in der olympischen 470er-Mixed-Klasse mit dem Gewinn der Silbermedaille in Polen ihren bisher größten gemeinsamen Erfolg feierten.

Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athletinnen und der Athlet von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.

DOSB-Präsidium beruft Otto Fricke zum Vorstandsvorsitzenden

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes hat in seiner Sitzung am 29. Juni Otto Fricke (59) zum neuen Vorstandsvorsitzenden des DOSB berufen. Fricke wird sein Amt am 1. September antreten. Er folgt auf Torsten Burmester, mit dem sich der DOSB im November vergangenen Jahres auf eine Vertragsauflösung geeinigt hatte, nachdem Burmesters Kandidatur für die Wahlen zum Oberbürgermeisteramt in Köln bekannt geworden war. Frickes Vertrag läuft zunächst für drei Jahre, mit der Option, um weitere zwei zu verlängern.

DOSB-Präsident Thomas Weikert erklärte anlässlich der Berufung: „In Otto Fricke gewinnen wir eine Führungspersönlichkeit mit umfassenden politischen, strategischen und kommunikativen Kompetenzen.  Als langjähriges Mitglied des Deutschen Bundestages verfügt er über ein hervorragendes politisches Netzwerk und genießt über Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen. Gemeinsam wollen wir den organisierten Sport weiter stärken und die großen Herausforderungen der kommenden Jahre entschlossen angehen.“

Die deutschen Pioniere eines absoluten Nischensports

Aus dem Spanien-Urlaub bringen die meisten Deutschen einen Sonnenbrand mit, vielleicht ein paar einheimische Leckereien oder, wenn es ganz hart kommt, einen Not leidenden Straßenhund. Sebastian Lux darf dagegen behaupten, mit einem neuen Lebensinhalt von der Iberischen Halbinsel zurückgekehrt zu sein. Vor zehn Jahren beobachtete er in den Ferien am Strand Menschen beim Motosurfen. „Ich war sofort gepackt und habe gleich nach der Rückkehr nach Deutschland alles über den Sport herauszufinden versucht“, sagt der 43-Jährige, den in seinem Umfeld alle nur beim Nachnamen nennen. Lux, der bis dahin leidenschaftlich, aber nicht auf Leistungssportniveau Motorrad gefahren war, hatte Feuer gefangen. 2018 stieg er in den Rennsport ein, in diesen Tagen brennt er extrem für den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere. Bei den World Games, die vom 7. bis 17. August in Chengdu (China) ausgetragen werden, geht er für Team Deutschland an den Start.

Es wird nicht nur für den gebürtigen Berliner, dem man seine Herkunft zweifelsfrei anhört, ein historisches Erlebnis. Zum ersten Mal ist MotoSurf Teil der Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, und das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, schließlich wurde der Sport erstmals 2014 als WM-Serie ausgetragen. Damals noch ohne Dachverband, seit 2020 gehört die Sparte Powerboating, der MotoSurf zugeordnet ist, zur  Union Internationale Motonautique (UIM). „Die UIM hat ein sehr dezidiertes Regelwerk für den Rennsport, was für die Entwicklung unseres Sports wichtig ist“, sagt Fabian Kusche, der in Deutschland wahrscheinlich der Mensch ist, der das am besten beurteilen kann. Der 49-Jährige ist Bundestrainer, startet aber auch selbst noch in der WM-Serie. Bei der Qualifikation zu den World Games im Februar in Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate) ging er jedoch angesichts chronischer Verletzungsprobleme nicht an den Start, sondern ließ Lux den Vortritt.

Dass dieser das Ticket löste, war wichtig, denn eine Alternative gibt es nicht. Nur drei Aktive aus ganz Deutschland starten bei internationalen Rennen, neben Lux und Kusche ist bei den Frauen Jennifer Beckmann dabei. Das Trio ist Mitglied im MotoSurf Club Germany (MSCG), dem einzigen MotoSurf-Verein hierzulande, der in Kusches Wohnort Bad Oeynhausen ansässig ist. Trainiert wird auf dem rund 80 Kilometer entfernten Tuttenbrocksee in Beckum, wo ein entsprechender Parcours zur Verfügung steht. Um sich voll auf seinen Sport konzentrieren zu können, zog Sebastian Lux aus Berlin nach Bad Oeynhausen, wo er als selbstständiger Holzkünstler arbeitet. „Ich kann mir dadurch meine Zeit frei einteilen und die Zeit fürs Training aufbringen, die notwendig ist“, sagt er.

Siebener-Rugby: Wie Deutschland sich zu Olympia durchkämpfen will

Es sind nicht nur triumphale Siege oder bittere Niederlagen, die im Sport zu Tränen rühren. Manchmal reicht dafür eine Auswechslung. Als Bastian van der Bosch am Sonntagnachmittag bei der EM im Siebener-Rugby in Hamburg im Spiel um Platz fünf gegen Belgien den Platz verließ, erhoben sich nicht nur die 2800 Fans im Sportpark Steinwiesenweg von ihren Sitzplätzen. Mitspieler und auch Gegner applaudierten dem deutschen Rekordnationalspieler, der mit dem EM-Turnier seine internationale Karriere im Alter von 34 Jahren beendete. Dass es für die Auswahl von Bundestrainer Clemens von Grumbkow dank eines Versuchs von Makonnen Amekuedi (SC Frankfurt 1880) zu einem 19:14-Sieg nach Verlängerung reichte, war kaum mehr als ein schöner Nebeneffekt. Gefeiert wurde vor allem der Routinier von der RG Heidelberg.

Die Auswechslung van der Boschs indes setzte ein Zeichen, das als Fingerzeig in die Zukunft zu deuten war. Für ihn kam Max Zahner ins Spiel. Der 19-Jährige vom Heidelberger RK hatte Mitte Juni beim ersten Turnier der zweigeteilten EM in Makarska (Kroatien) zum ersten Mal für die deutsche Top-Auswahl in der olympischen Rugby-Variante gespielt und konnte auch in Hamburg durch beherzte Auftritte auf sich aufmerksam machen. „Mit einer Legende wie Basti spielen zu dürfen und in seinem letzten Spiel für ihn eingewechselt zu werden, das ist eine riesige Ehre für mich“, sagte der Schüler, der im kommenden Jahr sein Abitur macht. Max Zahner zählt zu einer Gruppe an jungen Spielern, die für die im Neuaufbau befindliche Auswahl des nationalen Verbands Rugby Deutschland das Grundgerüst der kommenden Jahre bilden soll mit dem Ziel, sich erstmals für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, die seit 2016 die Siebener-Variante im Programm haben.

Beide Teams haben einen geringen Altersschnitt

„Für Olympische Spiele braucht es zwölf bis 14 Leute auf ähnlichem Weltklasseniveau. Diese Tiefe haben wir aktuell weder bei den Männern und noch weniger bei den Frauen“, sagte Steffen Große. Der 61-Jährige, der seit 1980 in diversen herausgehobenen Positionen im Spitzensport - und dort insbesondere in der Leichtathletik und im Triathlon - gearbeitet hat, ist seit 1. Juni Sportdirektor bei Rugby Deutschland. Er hat erkannt, dass das in Deutschland zweifelsohne vorhandene Potenzial an Talenten noch zielgerichteter gefördert werden muss. „Unseren Nachwuchs nachhaltig an das Niveau der Weltspitze heranzuführen, daran werden wir in den kommenden Jahren arbeiten. Von daher ist es gut, dass beide Teams vom Altersschnitt gesehen relativ jung sind und man mit ihnen den Weg bis zu den Olympischen Spielen 2032 in Australien gehen kann“, sagte der gebürtige Thüringer.

Entsprechend überraschte es kaum, dass Bundestrainer von Grumbkow trotz des mit zwei fünften Plätzen in Makarska und Hamburg verpassten Ziels, in der Gesamtwertung Rang drei zu erreichen, ein positives Fazit zog. „Angesichts der zahlreichen Ausfälle von Leistungsträgern war es uns wichtig, jungen Spielern wichtige Erfahrungen auf diesem Niveau zu geben, denn wir werden diese Jungs in den kommenden Jahren brauchen. Langfristig hat uns unter diesen Voraussetzungen der Fokus auf die Entwicklung des Teams mehr gebracht als eine Medaille. Das ist für manchen sicher schwer zu verstehen, aber es war der richtige Weg.“ Dem pflichtete Sportdirektor Große bei. „Wir haben leider keine starke Liga, sondern müssen unsere Spieler im Rahmen der Nationalmannschaft ausbilden. Dafür ist es wichtig, dass wir den Entwicklungsprozess angeschoben haben“, sagte er. Europameister wurde Frankreich, das im Hamburger Finale den Gesamtdritten Italien bezwang, vor Spanien.

Hinschauen statt wegsehen: sexualisierte Gewalt im Sport

In dieser Episode sprechen wir über sexualisierte Gewalt im Sport. Das ist ein ernstes und belastendes Thema, das bei manchen Menschen starke Reaktionen auslösen kann. Bitte höre sie nur, wenn Du Dich dafür bereitfühlst, und stoppe das Zuhören, wenn Du merkst, dass es Dich belastet.

Prof. Dr. Bettina Rulofs von der Deutschen Sporthochschule Köln spricht mit uns über die Dynamiken sexualisierter Gewalt im Vereinskontext und darüber, warum Prävention und Aufklärung nicht nur notwendig, sondern längst überfällig sind. Wir erfahren, wie Täterinnen vorgehen, woran man Warnzeichen erkennt - und was Betroffene, Trainerinnen, Eltern oder Mitspieler*innen konkret tun können, um Schutzräume zu schaffen. Diese Folge ist keine leichte Kost - aber eine, die gehört werden muss.

Hör z.B. hier direkt rein: Spotify, Apple, Deezer, Podigee.

2.000 Sportbegeisterte, ein tolles Programm mit vielen Highlights und 130 sportliche Bade-Enten

Ein traumhaft gelegener Sportplatz am Kiessee, knapp 2.000 begeisterte Sportler*innen und wechselhaftes, aber warmes Wetter: prima Bedingungen für den dritten Tourstopp der Sportabzeichen-Tour 2025 des Deutschen Olympischen Sportbundes. Auch in diesem Jahr machte die Sportabzeichen-Tour wieder Halt in Niedersachsen - und die Stimmung im Sportpark Jahnstadion in Göttingen war großartig.

Bereits bei der offiziellen Eröffnung durch Moderator Andree Pfitzner am Morgen wurde deutlich, welchen Stellenwert der Sport in der Region hat: Dr. Dieter Hildebrandt, Präsident des Stadtsportbundes Göttingen (SSB) sagte: „Der Sport hat hier bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Er gibt den Kindern die Möglichkeit, außerhalb der Familie mit anderen zusammen zu sein, sich auszuprobieren, Kontakte zu pflegen und so einen Horizont über den eigenen Küchentisch hinaus zu bekommen.”

Auf die Organisation eines Events wie den heutigen Tourstopp angesprochen, sagte Dr. Hildebrandt: „Da muss ich unserem tollen Team einen großen Dank aussprechen. Wir haben unser Haus des Sports hier um die Ecke und dürfen für solche Veranstaltungen das Jahnstadion nutzen. Wir haben ganz viele engagierte Vereine, die mitmachen und die die Gelegenheit nutzen, hier ihre Sportarten zu präsentieren - auch solche, die man sonst nicht jeden Tag sieht. Und wir haben hier in Göttingen eine enge Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Vereinen - viele Lehrer und Schulleiter kenne ich persönlich und sie sehen, dass das hier eine großartige Angelegenheit ist.”

Ein Meilenstein in der gemeinsamen Beziehung

Dass Kanurennsport fit für ein ganzes Leben machen kann, dafür ist José Perurena das beste Beispiel. 80 Jahre ist der Spanier, der 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt für sein Heimatland im Viererkajak startete, mittlerweile alt. Aber als er am Donnerstagnachmittag in der Zentrale des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vom vierten Stock die Treppe ins Erdgeschoss nahm, schaute er das Geländer nicht einmal an. „Ist Treppensteigen okay?“, hatte Katrin Grafarend, im DOSB Leiterin des Ressorts Internationales, noch gefragt. „Natürlich“, lautete Perurenas Antwort, ehe er den Beweis dafür antrat.

In Begleitung seines Führungsteams war der Präsident der International World Games Association (IWGA), Weltverband der nicht-olympischen Sportarten, nach Frankfurt am Main gekommen, um dort gemeinsam mit DOSB-Präsident Thomas Weikert (63) das Memorandum of Understanding (MoU) zu unterzeichnen, das der gemeinsamen Geschäftsbeziehung einen rechtlichen Rahmen verleiht. Die Vereinbarung gilt zunächst für vier Jahre einschließlich der Heimspiele 2029 in Karlsruhe, beide Parteien haben ihre Absicht zur anschließenden Verlängerung um weitere vier Jahre bekräftigt. Die nächste Ausgabe der World Games findet vom 7. bis 17. August dieses Jahres in Chengdu (China) statt. 

Im MoU, das die IWGA mit nunmehr 20 Nationen geschlossen hat, werden die gemeinsamen Ziele in der Promotion der nicht-olympischen Sportarten festgehalten. Der DOSB verpflichtet sich unter anderem, die World Games als wichtigste Veranstaltung abseits des olympischen Sports anzuerkennen und ihre Verbreitung in den heimischen Medien zu fördern. Im Gegenzug sichert die IWGA dem DOSB Unterstützung in der Organisation des nicht-olympischen Sports sowie die Aufnahme in den Kreis ihrer Partner und in ihre Medienplattformen zu. Auch die bestmögliche Begleitung der Athlet*innen ist Teil der Vereinbarung.

„Deutschland ist ein Schlüsselmarkt in der Entwicklung der World Games“

Seit April 2014 ist José Perurena Lopez Präsident der International World Games Association (IWGA). In dieser Funktion war der 80 Jahre alte Spanier, der 1968 in Mexiko-Stadt im Kanusprint an Olympischen Spielen teilnahm, am Donnerstag in der DOSB-Geschäftsstelle in Frankfurt zu Gast, um mit DOSB-Präsident Thomas Weikert das „Memorandum of Understanding“ zur Ausrichtung der World Games 2029 in Karlsruhe zu unterzeichnen. Davor nahm er sich Zeit für ein Interview.

Senor Perurena, im August werden wir die erste Ausgabe der World Games erleben, die in China ausgetragen wird. Was erwarten Sie sich vom Gastgeber in organisatorischer und sportlicher Hinsicht?

José Perurena: Wir erwarten uns angesichts der vielfältigen Erfahrungen, die China mit der Ausrichtung von Multisport-Veranstaltungen aufweisen kann, ein sehr hohes Level an Organisationsfähigkeit. Die starke Unterstützung, die wir sowohl von der chinesischen Regierung als auch von den lokalen Behörden in der Gastgeberstadt Chengdu erhalten, gibt uns ein sehr gutes Gefühl. Mit mehr als 4.000 Athlet*innen, die in 34 Sportarten mit mehr als 60 Disziplinen an 28 Wettkampfstätten antreten werden, wird die kommende Ausgabe der World Games den bestmöglichen nicht-olympischen Sport auf der globalen Bühne bieten.

Bei der bislang letzten Ausgabe 2022 in Birmingham (USA) hat Team Deutschland den Medaillenspiegel gewonnen. Wie stark schätzen Sie die Deutschen in diesem Jahr ein und welche Nationen sind unsere größten Herausforderer?

Deutschland ist immer eine sehr stark einzuschätzende Nation bei den World Games, das erwarte ich auch in diesem Jahr. Aber ich bin mir sicher, dass es einige Nationen geben wird, die die Deutschen herausfordern werden. Neben China und den USA sehe ich da vor allem Italien, Frankreich, die Ukraine, Ungarn, aber auch Australien, Südafrika und Kolumbien. Diese Nationen stellen üblicherweise große und konkurrenzfähige Mannschaften bei den World Games.

In Deutschland ist der DOSB als Nationales Olympisches Komitee sehr stark in die Unterstützung und Förderung der World Games eingebunden. Was bedeutet das für die nicht-olympische Bewegung und Ihren Verband?

Wir sind für diese Unterstützung zutiefst dankbar. Das Engagement des DOSB war für die erfolgreiche Bewerbung Karlsruhes um die Ausrichtung der World Games 2029 ein sehr wichtiger Faktor. Für uns als Weltverband ist der DOSB ein Schlüsselpartner, um unser Profil weiterzuentwickeln und den nicht-olympischen Sport in der erweiterten olympischen Familie voranzutreiben. Auch deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass wir heute das Memorandum of Understanding mit Karlsruhe und dem DOSB unterschreiben konnten.

Karlsruhe wird in vier Jahren die erste Stadt sein, die die World Games zum zweiten Mal ausrichtet. Deutschland wird dann zudem die erste Nation sein, die zum dritten Mal Gastgeber ist. Was erwarten Sie sich von diesen Spielen?

Zunächst einmal freuen wir uns sehr, dass wir mit den World Games nach Deutschland zurückkehren können. Die Fakten reflektieren das langfristige Engagement, das Deutschland an den Tag legt, um die World Games und den nicht-olympischen Sport zu promoten. Außerdem demonstrieren sie die starke nationale Unterstützung, die deutsche Athlet*innen erhalten, wenn sie auf höchstem Level unterhalb der Olympischen Spiele antreten.

Trotz dieser starken Unterstützung bleibt das Medieninteresse an den World Games sehr limitiert. Wie erklären Sie sich das?

Wir müssen akzeptieren, dass der weltweite Sportkalender sehr eng getaktet ist. Das macht es für die nicht-olympischen Sportarten sehr schwierig, konstant die Aufmerksamkeit der Medien zu generieren. Allerdings haben wir für die Jahre 2025 bis 2029 eine robuste Marketingstrategie erarbeitet, um die Sichtbarkeit und das öffentliche Engagement deutlich zu erhöhen. Ein Teil dieser Strategie ist beispielsweise, dass wir eine umfangreiche Streaming-Plattform aufgebaut haben, die weltweit kostenfrei dafür sorgt, dass die sportlichen Inhalte der World Games 2025 sichtbar werden. Wir suchen dafür aktiv nach Partnerschaften und Sponsoren, um den einzigartigen, inklusiven Geist der World Games noch viel breiter erlebbar zu machen.

In welchen Ländern sind die World Games am populärsten, und in welchen würden Sie sich noch mehr Engagement wünschen?

In manchen Teilen Europas haben die World Games eine sehr starke Unterstützung, ganz besonders in Italien, Ungarn, den Niederlanden, Belgien und natürlich in Deutschland. Auch Lateinamerika ist sehr gut involviert, hier sind Kolumbien und Mexiko hervorzuheben. In Asien ist Japan sehr aktiv in der Promotion der World Games. Wir haben Memoranden mit 20 Ländern von drei Kontinenten, und wir arbeiten jeden Tag daran, die Verbindungen mit weiteren nationalen Verbänden zu stärken. Das Memorandum mit dem DOSB ist dabei von höchster Wichtigkeit für uns, weil Deutschland einen Schlüsselmarkt in der Entwicklung der World Games darstellt. Großes Potenzial für ein tieferes Engagement sehen wir vor allem in den USA und in Großbritannien. Wir fokussieren unsere Bemühungen auf diese beiden Nationen.

Begeisternder Sport, viele Promis und mysteriöse Hexenbesen

Großartiges Wetter, ein wunderschönes Stadion im grünen Harzvorland, eine tolle Organisation und überall glückliche Gesichter - schöner hätte sich niemand den zweiten Tourstopp der diesjährigen Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vorstellen können.
Bereits am Vormittag waren etwa 1.500 Kinder aus elf angemeldeten Schulen und Einrichtungen ins Friedensstadion gekommen und sorgten dafür, dass die insgesamt 270 Helfer*innen – 120 davon kamen vom Gymnasium Martineum in Halberstadt – und Prüfer*innen alle Hände voll zu tun hatten. Auch der Nachmittag war mit ca. 500 weiteren Teilnehmenden ein voller Erfolg.

Viele prominente Gäste und ein abwechslungsreiches Programm im Friedensstadion

Die offizielle Eröffnung um 8.30 Uhr hatte zahlreiche Promis zu bieten. DOSB-Moderator Andree Pfitzner begrüßte die anwesenden Schüler*innen, Ehrengäste und die Sportbotschafter*innen des Nationalen Förderers Sparkassen-Finanzgruppe. Denis Schmid, Präsident Kreissportbund (KSB) Harz freute sich genauso über die vielen Schülerinnen und Schüler wie über die vielen helfenden Hände: „Ein tolles Bild heute Morgen im Stadion und meinen großen Dank an alle, die das so toll vorbereitet haben.” Auch Silke Renk-Lange, die Präsidentin des LSB Sachsen-Anhalt, genoss es, Teil dieses Sportfestes zu sein und bedankte sich ausdrücklich für das Engagement des Kreissportbundes vor Ort. Tobias Knoch, Vorstandsvorsitzender des LSB Sachsen-Anhalt freute sich, dass die Sportabzeichen-Tour in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge in Sachsen-Anhalt zu Gast war und war begeistert von der Atmosphäre: „Das sind einfach tolle Veranstaltungen mit vielen Menschen, die sich da auf allen Ebenen richtig reinhängen.” Staatssekretär Klaus Zimmermann wünschte allen viel Erfolg und richtete Grüße von Tamara Zieschang, der Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen- Anhalt aus. „Denkt daran, dass nicht jeder Olympiasieger werden muss. Sport ist gesund. Das zeigt die Tatsache, dass im vergangenen Jahr 146 über 90jährige Menschen in Deutschland das Sportabzeichen erfolgreich abgelegt haben.”

Alle waren sich einig: Freude ist im Sport ein wichtiger Motor. Skilangläufer Jannis Grimmecke aus Wernigerode: „Habt Spaß zusammen, genießt den Tag, helft euren Freunden, dann ist die sportliche Herausforderung kein Problem.” Als Vertreterin des DOSB freute sich Peggy Bellmann Ressortleiterin Diversity darüber, so viele sportbegeisterte Mädchen und Jungen zu sehen und teilte ihre sportliche Haltung: „Seid fair zueinander, schaut nacheinander – dann habt Ihr Spaß und der Erfolg kommt wie von selbst”. Georg Fleischhauer, Bobsportler und ehemaliger Leichtathlet aus Halberstadt, motivierte mit dem Ausruf: „Gebt Gas!”
Und das ließen sich Gerd Schönfelder (16-maliger Paralympics-Sieger im alpinen Skisport) und Elisabeth Seitz (Rekordmeisterin im Deutschen Kunstturnen) nicht zweimal sagen. Sie waren als Sportbotschafter*innen des Nationalen Förderers Sparkassen-Finanzgruppe nach Halberstadt gekommen, um die Schüler*innen auf den gemeinsamen Sporttag einzustimmen, sie zu motivieren und mit Tipps tatkräftig zu unterstützen.

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